Die gesamtgesellschaftlich geführte Debatte erschwert die ebenso objektiv wie zielgerichtete Meinungsbildung, die man den Beteiligten nur wünschen kann, weil sich Menschen zu Wort melden, die – sorry – keine Ahnung haben.
Inwieweit sind die Auffälligkeiten normal, sogar selbstgemacht? Diese Frage muss erlaubt sein, schließlich geht es meistens um Kinder, und damit verbunden, eine mögliche Stigmatisierung!
Solche Fragen sind natürlich angebracht, denn in unserer schnelllebigen Zeit samt der oberflächlicher Art des Dauerkontakts in den sozialen Foren werden Aufmerksamkeitsdefizite künstlich heraufbeschworen. Dennoch sind Ratschläge von Außenstehenden zu vermeiden, jeder Beteiligte an dieser Stelle der Bedingungen muss selbst entscheiden.
Sich Rat zu holen ist dort angebracht, wo man entweder selbst betroffen ist, oder sich therapeutisch mit ADS beschäftigt.
Merke:
Erst wenn zur Konzentrationsstörung mindestens eine der oben genannten Auffälligkeiten hinzu kommt, ist eine ADS Diagnosestellung angebracht!
Der Einsatz von Medikamenten
Auch für ADS steht medikamentös das bekannte Ritalin zur Verfügung.
Es gilt klug abzuwägen, wie in anderen Fällen auch: In welchem Verhältnis stehen die Nebenwirkungen zum gewünschten Therapieziel?
Vielleicht ist es hilfreich, sich auf bestimmte Lebenssituationen und deren besondere Zielsetzung zu konzentrieren. Befindet man sich nicht mehr in der „Rushhour des Lebens“, könnte auf einen Einsatz von Ritalin vielleicht verzichtet werden. Anders sieht es aus, ist der Betroffene Schüler, gar selbst in der Elternrolle, oder geht es um das profane Bestehen im anstrengenden Arbeitsalltag.
Unterstützend kann Psychotherapie ein besseres Verständnis für Zusammenhänge vermitteln, besonders, wenn es depressive Episoden gibt.
In jedem Fall ist eine entsprechende Diagnose unbedingte Voraussetzung!
Der Einsatz von Heil- und Hilfsmittel
Ergotherapie ist eine geeignete Maßnahme, die zur Unterstützung verordnet werden kann, es sollten alltagsunterstützende Techniken erlernt werden.
Bewegungstherapie ist immer angebracht, da Bewegung bekanntlich hilft, Stress abzubauen, gelegentlich müssen auch Fehlhaltungen korrigiert werden.
Die therapeutische Begleitung
Jedem Betroffenen ist ein Alltagsbegleiter zu wünschen, ein Lebenschoach, der bei Bedarf hilfreich zur Seite steht.
Eine Begleitung ist notwendig, wenn es darum geht, den Alltag zu organisieren und Verhalten zu spiegeln.
Neben einer fachlichen Unterweisung – der Umgang will gelernt sein – ist für den Coach eine empathische Grundhaltung angebracht.