Wie reagiert die Gesellschaft?

Es kommt nicht von ungefähr, ist sogar gut nachvollziehbar: der ADS – Mensch  geht dem Normalbürger gehörig auf die empfindsamen Nerven. Das Sich-abwenden gelingt mitunter mühelos.

Welche Begleiterscheinungen gibt es?

Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen:

Eine gute Beziehung zu führen erweist sich als Problem, sowohl unter Partnern als auch unter Geschwistern. Zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern, Azubis und Ausbildern hakt es ebenfalls  nicht selten, was sich im Extremfall dann auch negativ niederschlägt. Der ADS Mensch fühlt sich missverstanden, oft  abgelehnt.

Die Gefühlsstörung:

Der zwischenmenschliche Austausch will nicht gelingen, weil Gefühle oft falsch bewertet werden. Der ADS Mensch kann nicht sortieren, es stürmt auf ihn ein, womit er in aller Regel das Nachsehen hat.

Die Wutausbrüche:

Nicht selten äußert sich die Problematik durch plötzliche Wutausbrüche, auch wegen der bekannten Impulsschwäche.

Geringes Selbstwertgefühl:

Es wird im Laufe des Lebens erworben, weil der Betroffene trotz erheblicher Anstrengung nicht in der Lage ist, sich adäquat zu verhalten. 

Damit erscheint der Hinweis verhaltensauffällig nicht selten in Verbindung mit ADS Menschen.

Für den Fall, dass es keine Diagnose gibt, manchmal nicht mal einen Verdacht, weil es ohne das Merkmal der Hyperaktivität oft keine Veranlassung gibt, aktiv zu werden, nimmt man  von ADS  betroffene Menschen nur am Rande wahr.

Welche Ursachen gibt es?

Inzwischen ist sich die Fachwelt einig, dass die Beeinträchtigungen einerseits genetisch bedingt sind – man spricht von einer veränderten Gehirnstruktur und veränderten, biochemischen Abläufen – andererseits sind in aller Regel negative Umwelteinflüsse beteiligt. Soll heißen, das eine ist ohne das andere nicht möglich.

Weil  die ADS Auffälligkeit vererbt wird, sind nicht selten ein Elternteil und ein oder mehrere Kinder betroffen. Kinder von ADS Eltern haben es besonders schwer, wenn es keine Diagnose gibt.

Es liegt in der Natur des Sache. Die Art des Umgangs in der Familie ist ausschlaggebend dafür, in welchem Maß sich die ADS Beeinträchtigungen auswirken.

Aber auch von der Art des Verhältnisses mit anderen Kontaktpersonen, beispielsweise zwischen Lehrern und ADS Schülern bzw. von deren Umgang  hängt maßgeblich ab, wie sich die Betroffenen entwickeln. 

Merke:

So intensiv sich die Auffälligkeiten auch austoben mögen – der ADS Mensch gehört zu der  empfindsamen Sorte Mensch.